Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Massengräber in Slowenien als Folge von Kampfhandlungen oder außergerichtlichen Hinrichtungen angelegt. Meistens wurde ihre Existenz zwischen 1945 und 1990 geheim gehalten. Heute sind sie in Slowenien auch unter den Bezeichnungen „verborgene Gräberfelder“ (slowenisch: prikrita grobišča) oder „stille Gräberfelder“ (zamolčana grobišča) bekannt.
Einige der Stätten, wie die Massengräber in Maribor, gehören zu den größten Massengräbern Europas.
Fast 600 solcher Stätten wurden von der Kommission für verborgene Massengräber in Slowenien (Komisija Vlade Republike Slovenije za reševanje vprašanj prikritih grobišč) registriert. Historiker schätzen, dass es insgesamt bis zu 750 Massengräber mit Hinrichtungsopfern gibt. Diese enthalten die Überreste von bis zu 100.000 Opfern.
Hintergrund
Viele der Massengräber wurden während des Krieges angelegt, die größeren Anlagen stammen jedoch aus der Nachkriegszeit. Die Kriegsgräber reichen von Soldaten, die im Kampf gefallen sind, bis hin zu Zivilisten, die aus politischen Gründen ermordet wurden.
In den Massengräbern des Massakers von Bleiburg liegen Soldaten und Zivilisten, die im Mai und Juni 1945 nach Österreich geflohen waren. Außerdem wurden dort Personen verscharrt, die aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit getötet wurden (z. B. Gottschee-Deutsche, Ungarn und Italiener); sowie Menschen, die Opfer politischer Säuberungen oder zu Klassenfeinden gestempelt wurden, um potenzielle politische Gegner auszuschalten.
Nach dem Krieg leugneten die staatlichen Behörden, dass die Hinrichtungen stattgefunden hatten. Versuche, die Ereignisse aufzudecken, wurden unterdrückt, Beweise vernichtet, und es fanden keine Exhumierungen statt. Der Besuch der Gräber war verboten, und viele wurden unter Müll versteckt.
Nach dem Zerfall Jugoslawiens begannen Forscher in Slowenien, über die Hinrichtungen zu schreiben, und es wurden Exhumierungen vorgenommen.
Liste slowenischer Massengräber
Diese Tabelle enthält Massengräber, die von der slowenischen Kommission für verborgene Gräberfelder registriert wurden. Die Bezeichnung „Soldaten“ schließt Kriegsgefangene ein.
Siehe auch
- Nationaler Befreiungskampf Sloweniens
- Foibe-Massaker
Weblinks
Einzelnachweise




